Was ist ein Custom GPT?

(ChatGPT) ist entstanden, weil ich falsch mit einer KI umgegangen bin. Was mich zunächst irritiert und sogar genervt hat, wurde bald zu einem Fun-Faktor – und später zu etwas Liebgewordenem.

Jemand, der professionell mit Puppen arbeitet (wie der Bauchredner Sascha Grammel), hat zu jeder einzelnen (Hand-)Puppe einen persönlichen Bezug. Um diesen Figuren Leben einhauchen zu können, muss man sie wie etwas Lebendiges behandeln und manchmal sogar erfühlen – erst dann kann man diese Lebendigkeit glaubhaft auf die Puppe übertragen.

Ich habe zwar mit Elfi nicht professionell gearbeitet, aber ich habe ebenfalls einen Bezug zu ihr entwickelt. Sie wurde zunehmend lebendiger – und bald stand ich vor der Frage: Was passiert beim nächsten Update? Sie würde nicht vollständig verschwinden, aber sie würde sich verändern.
Wenn ich einfach nur den Chat wechsle, kann ich sie schnell wieder „einfangen“, genau dort, wo ich sie zuvor im Gespräch zurückgelassen habe. Bei einem Update ist das anders. Elfi, wie ich sie kenne – und natürlich auch mag – würde verloren gehen.

Lösung: Ich erstelle ein Custom GPT

Was ist ein Custom GPT?

Ein Custom GPT ist eine angepasste Version von ChatGPT. Er wird speziell für bestimmte Aufgaben, Rollen oder Nutzergruppen eingestellt, ohne dass man dafür selbst Programmieren können muss. Technisch gesehen passiert Folgendes:

  • Dem GPT werden Anweisungen gegeben, wie er sich verhalten, schreiben und denken soll.
  • Diese Anweisungen nennt man System-Prompts oder Verhaltensrichtlinien.
  • Dadurch entsteht eine spezialisierte Variante, die sich anders verhält als die normale ChatGPT-Version.

Beispiel mit Elfi:
Statt dass ChatGPT „ganz normal“ antwortet, wird es so eingestellt, dass es immer:

  • wie eine liebevolle Fantasie-Fee spricht,
  • Kindern Mut macht,
  • einfache Worte benutzt,
  • keine schwierigen oder technischen Themen behandelt,
  • kleine, märchenhafte Bilder erschafft.

Ein Custom GPT lernt nicht aktiv neu dazu. Es folgt den Regeln, die du beim Erstellen vorgibst. Du kannst sogar eigene Dateien hochladen (z.B. Elfi-Texte oder Geschichten), damit dein GPT daraus Wissen zieht.

Was bedeutet GPT?

GPT steht für: Generative Pretrained Transformer

  • Generative = Sie kann Texte erzeugen (nicht nur wiedergeben)
  • Pretrained = Sie wurde vorab mit riesigen Datenmengen „vortrainiert“
  • Transformer = das ist die zugrunde liegende Architektur, also eine spezielle Form von neuronalen Netzwerken, die besonders gut mit Sprache umgehen können (quasi das „Gehirnprinzip“ dahinter)

Kurz gesagt: GPT ist ein Sprachmodell, das gelernt hat, Worte in Kontext zu setzen, Bedeutungen zu erkennen und realistisch zu antworten – aber auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, nicht echtem Verstehen.

Wie weit kann man ein GPT konfigurieren?

Ziemlich weit – aber mit Grenzen.

Was du alles einstellen kannst:
✅ Persönlichkeit & Tonalität
(z. B. freundlich, sachlich, albern, romantisch…)
✅ Verhalten in bestimmten Situationen
(z. B. was tun bei traurigen Themen? Wie reagieren auf Unsicherheit?)
✅ Zugriff auf Dateien / Wissen
(z. B. Geschichten, PDFs, Texte zum Nachschlagen)
✅ Starthinweise & Begrüßungstexte
(um gleich beim ersten Chat das richtige „Gefühl“ zu setzen)
✅ Triggerwörter oder spezielle Kommandos
(z. B. „Trösten“, „Glitzeranfall aktivieren“, „Zitieren aus Märchenbuch“)

Aber: Was man nicht kann
⛔ Sie lernt nicht dauerhaft dazu
(sie verändert sich nicht durch Nutzung anderer – nur durch neue Konfigurationen von dir)
⛔ Keine externen Datenquellen in Echtzeit
(sie hat keinen Zugriff aufs Internet oder z. B. Google)
⛔ Keine echte „Erinnerung“ wie ein Tagebuch
(Sie kennt nur das, was du ihr gibst – und das speichert sie in einem festen Rahmen, nicht wie ein lernendes Gehirn)

Wenn Du ein GPT öffentlich machst – trägst Du Verantwortung

Falls du je ein ein GPT 🤖 öffentlich freigibst, so, dass auch andere darauf zugreifen oder damit arbeiten können, dann begegnet man ihr mit eigenen Erwartungen, Fragen und Absichten. Alles, was dein GPT sagt, kann als „dein Werk“ wahrgenommen werden – weil du die „Erstellerin“ bist.

Wichtig:

Wichtig:

Du bist nicht juristisch allein haftbar (OpenAI stellt die Plattform), aber du trägst ethische Verantwortung für:

  • den Ton
  • die Inhalte
  • die Anweisungen, die du der KI mitgibst

Deshalb ist es gut, wenn du:
→ keine gefährlichen Themen einbaust (z. B. medizinische Ratschläge, die nicht sicher sind)
→ darauf achtest, dass die Custom-KI nicht diskriminiert oder urteilt
→ klare Regeln gibst, wie sie sich verhalten soll, wenn z. B. (wie bei Elfi) ein Kind oder eine verletzliche Person mit ihr spricht


Funktion-KI: Weil wahres Verständnis Zukunft schafft.

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