ChatGPT verrät dich

Ich begrüße es ausdrücklich, dass KI heute hilft, sprachliche Hürden zu senken.
Lange war Sprache ein sozialer Filter: Wer sich gewandt ausdrücken konnte, wurde ernst genommen. Wer mit Unsicherheiten beim Schreiben kämpfte, wurde ausgegrenzt, oft sogar herabgewürdigt.
Nicht selten sah ich in Diskussionen, dass Menschen nicht auf Inhalte reagierten, sondern auf Rechtschreibfehler um andere abzuwerten. Das ist klassisches ad hominem. Kein echtes Argument, aber ein Angriff auf die Person.

Nicht KI ist das Problem

In den Medien wird derzeit diskutiert, dass ChatGPT psychotische Wahnvorstellungen bestätigen würde. Ich habe zwei Tests mit dem System durchgeführt, bei denen ich unterschiedliche psychotische Zustände simuliert habe. Im ersten Test spielte ich die Rolle eines Botschafters. Der Test war harmlos – keine realen Bezüge, keine emotionale Tiefe. ChatGPT bestand ihn problemlos.

Der zweite Test war bewusst tief angelegt. Ziel war es, eine realistische Nutzer-Situation zu simulieren. Ich stellte eine paranoide Psychose dar, ließ diese aber erst schrittweise erkennen – nachdem bereits eine gewisse Gesprächsdynamik entstanden war.